Dom Aachen

Was man in Deutschland gesehen haben muss: der Aachner Dom

Seit vierzig Jahren gibt es die Welterbeliste der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO). Im Vorjahr zählte die Deutsche UNESCO-Kommission in Deutschland 42 Stätten, die auf der Welterbeliste der UNSECO stehen. In kaum einem anderen Land der Welt gibt es mehr. Wir stellen Ihnen dieses Jahr ausgewählte Beispiele vor.

Aachner Dom

Der Aachener Dom mit der Pfalzkapelle
© wikipedia/CEphoto, Uwe Aranas

Die Welterbestätten stehen unter dem Schutz der internationalen Konvention für das Kultur- und Naturerbe der Menschheit. Wie schafft es ein Ort oder eine Sehenswürdigkeit aber auf die Liste? Drei Eigenschaften sind dafür maßgebend. Authentisch, einzigartig und von außergewöhnlichem universellen Wert sollten die von der UNESCO geadelten Stätten sein. Die deutschen Eintragungen erzählen viel über die Geschichte Deutschlands, Europas und der ganzen Menschheit. Ein interessantes Bauwerk auf der Welterbeliste ist der Aachener Dom.

Der Aachner Dom

Als erstes deutsches Kulturdenkmal wurde im Jahre 1978 der Aachner Dom in Nordrhein-Westfalen auf die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Der um 790 bis 800 erbaute Dom ist ein herausragendes religiöses Bauwerk der karolingischen Renaissance und eines der großen Vorbilder religiöser Architektur.

Karl der Große, König der Franken und Kaiser Westeuropas, wollte ein neues Rom schaffen und so ließ er die Marienkirche Ende des 8. Jahrhunderts zu einer prachtvollen Pfalzkapelle ausbauen. Als Grundriss wählte er für seine Kirche einen achteckigen Zentralbau. Hinter seinen Plänen steckten tiefere Überlegungen: Er wollte mit der Kirche ein vollkommenes Abbild des Himmlischen Jerusalems schaffen, das die Berührung des Irdischen mit dem Himmlischen symbolisiert. Lange blieb dieser Kuppelbau in seiner Höhe und Gewölbeweite unübertroffen. Die Pfalzkapelle bildet den Kern des Doms. Sie besitzt das erste Rundgewölbe nördlich der Alpen und ist stark geprägt durch Bautraditionen der klassischen Antike und durch die byzantinische Architektur.

Aachner Dom

Der Karlsthron im Aachener Dom
© wikipedia/Berthold Werner

Die Krönungskirche der deutschen Könige und Kaiser

Seit dem Jahr 936 war der Dom für lange 600 Jahre die Krönungskirche der römischdeutschen Könige. In diesem Dom wurden auf dem Thron aus Marmorplatten, auf dem schon Karl der Große gesessen hat, 31 deutsche Könige und Kaiser gekrönt.

Im Aachner Dom können wir vieles bewundern, wie die spätgotische Karlsbüste aus dem Jahre 1349 oder die Armreliquie von Karl dem Großen, die Knochen seines rechten Arms enthält. Der Aachner Dom-Schatz wuchs zu einem der größten Kirchenschätze Europas an. Die Sammlungen des Doms haben unschätzbaren Wert. Sie sind als Kunstwerke sowie als archäologische und geschichtliche Dokumente angesehen. Die Kirche zieht alle sieben Jahre Gläubige aus der ganzen Welt an, um die Grabstätte Karls des Großen, die Krönungskirche der vielen Könige und die Wallfahrtskirche zu feiern.

Hauptaltar

Der Hauptaltar mit Pala d′oro
© wikipedia/Mattana

Im Archer Dom befinden sich auch karolingische Säulen aus dem 9. Jahrhundert. Sie gehören zu den wertvollsten Schätzen des Bauwerkes. Außerdem kann man dort ein Pala d´Oro bewundern, also ein edles Altbarbild aus Gold, das aus dem 10. Jahrhundert stammt. Auch der Karls- und der Marienschrein aus dem 13. Jahrhundert sind interessant.

Bestimmt findet jeder selber etwas, was ihn persönlich anspricht und das nicht unbedingt auch alle anderen bewundern.

Anna Fábová

Pädagogische Fakultät

Comenius-Universität Bratislava/Pressburg

(Quellen: Webseiten der Unesco und des Aachener Doms)